Schon im August 2024 reagierte jemand witzig auf die angekündigte Kanzlerkandidatur von Robert Habeck. Weil der sich eben als Kanzler sieht, könne doch der Wellensittich des Jemands auch als Bundesadler bewerben. Welche Alternativen gibt es?

Als Bundesadler kann man sich gar nicht bewerben. Der geht auf den Reichsadler der Weimarer Republik zurück. Es gibt verschiedene Entwürfe für verschiedene Zwecke (Bundesschild, Bundeswappen, »Fette Henne« im Bundestag). Dabei bleibt es dann aber auch schon zum Thema Heraldik.

Schaue ich also auf die Alternativen zu Habeck und bin ganz schnell fertig. Deswegen muss der Blick weiter in die Vergangenheit schweifen. Oder er schweift über die Grenzen hinaus. Aleksandar Vučić ist Präsident Serbiens und setzt sich u.a. für die Förderung von Lithium in einer landwirtschaftlich ertragreichen Gegend seines Landes ein. Olaf Scholz war auch zu Besuch. Man muss schon bisschen Druck machen, sonst schnappt sich der Chinese die Vorkommen weg. Man könnte die sehr umweltschädliche Lithiumförderung und -Verarbeitung auch am Oberrheingraben durchführen. Aber Deutsche wollen nun mal keine dreckige Industrie.

Silvio Berlusconi war auch ein großer Staatsmann. Ob er Wellensittiche hatte entzieht sich meiner Kenntnis. Er liebte es aber, im Teleshopping vermeintlich wertvolle Bilder zu kaufen. Er hortete derart große Mengen davon, um früher oder später als großer Sammler berühmt zu werden. Den Ärger mit der Lagerung und Entsorgung hatten nach seinem Ableben die Kinder. Die übrigens auch sein Imperium durchbrachten.

Bolsonaro könnte man gleich mit Trump gemeinsam anführen. Der eine holzt den Regenwald ab und bekämpft Opposition wie auch indigene mit roher Gewalt. Der andere war das Vorbild. Womit der Reigen zum Anti-Amerikanismus eröffnet ist, bis zurück zur Escuela de las Americas und seinen Absolventen. Alles lupenreine Demokraten im Dienste der Freien und Vereinten Staaten von Amerika, für das Wohl der südamerikanischen Länder.

Im Nachbarland Polen hatten »die Zwerge« Lech und Jarosław Kaczyński viele Jahre die Möglichkeit, die Demokratie nach ihrem Bilde zu formen. Weniger Pressefreiheit ist ja noch immer Freiheit. Wie Trump haben sie im zweiten Anlauf und mit Duda alles besser gemacht. Es gab günstige Kredite, gesetzliche Vorschriften wurden nicht ganz so ernst genommen und zurück in der Opposition war der Ärger groß. Wegen Amtsmissbrauch verurteilte PIS-Politiker wurden lt. Jaro gefoltert und Donald Tusk wurde mit Adolf Hitler verglichen.

Lukaschenko hat ein Haustier, dass er auch gerne zeigt. Er hat auch den OMON. Fenster und Balkone sind in Weißrussland gefährlich. Migranten werden nach Kräften unterstützt, mit Wagenhebern und sogar Waffen ausgestattet, die polnische Grenze zu überwinden. Denn in Weißrussland gefällt es den Durchreisenden von Syrien so gut, dass sie ihren Brüdern und Schwestern in Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien davon berichten wollen. Zurück nach Weißrussland kommen sie aber irgendwie nicht, vielleicht hängen sie im deutschen Sozialsystem fest. Das übrigens auf eine gewisse Frau Merkel zurückgeht, bzw. sogar einen großen Reformator, der Luther gleich christliche Werte ausgoss, die dann zu Hartz IV erstarrten.

Zurück in der Schweiz stelle ich Alice Weidel kein besseres Zeugnis als Habeck aus. Immerhin versteckt sie sich vor dem Schnitzelverbot in der Schweiz. Das letzte was aus Deutschland dort geblieben ist, war Nazi-Gold. Wer nicht mal Steuern hier zahlt oder wenigstens sich vom Partner Kartoffelsuppe kochen lässt, der hat den besten Platz im Parlament nicht verdient.

Nicht verdient hat ihn auch Sarah Wagenknecht. Die glänzt mit noch mehr Fehlzeiten im Bundestag als alle anderen. Politik ist schließlich auch ein schweres Kreuz, das zu tragen nicht alle geschaffen sind. Im Europaparlament hat sie zum Interview angereiste Volontäre schon mal für die EU-Politik abzuwerden versucht. Über Inhalte spricht sie nicht gern. Sie ist auch kein Organisationstalent mit langem Atem. Sie trommelt lieber mal frech und laut und lässt sich dann beklatschen. Ihr ist auch nicht so klar, was der Unterschied zwischen Bundes- und Landespolitik ist. Ich möchte auch nicht erleben, wie sie neben Putins Hund zu sitzen kommt, wenn sie den Amtsantrittsbesuch absolviert. Angela Merkel saß da schon und man sah ihr an, wie not sie amused war.

Margaret Thatcher möchte ich zum Schluss noch auflisten. Ihr verdanken wir eine große Liberalisierung und De-Industrialisierung der westlichen Welt. Sie hat es erst möglich gemacht, wie sich andere später andernorts verhielten. Der sogenannte Thatcherismus hat nur den wenigen Milliardären geschmeckt. Gewerkschaften waren ihr Lieblingsziel, die stören nämlich gewaltig. Sie schaffen Gemeinschaft, sorgen für Austausch und Zusammenschluss. Sie wären ein wichtiges politisches Gegengewicht zu Lobbyisten und Unternehmensvertretern. Christian Lindner ist dem auch schon anheim gefallen. Immerhin regelt der Markt das alles. Die gesparten Steuern für die Ansiedelung von Amazon, damit sie mit ihren Lieferwagen die Straßen zerfahren und in der zweiten Reihe parken. Und die vielen EU-Regeln die gemacht werden mussten, damit Ladekabel einen Stecker haben. Und die ganzen Ökovorschriften, nichts darf man mehr: kein Arsen, kein Quecksilber, keine Pestizide, keine Insektizide, keine Ewigkeitschemikalien, keine Antibiotika dürfen mehr in öffentliche Gewässer und Flüsse entsorgt werden. Indien, China und die Türkei stellen sich da nicht so an. Klärwerke sind etwas für Grüne Meinungsterroristen.